27. Juni 2022In Interview

Bankaktien preisen "hartnäckigere Rezession in Europa. Das Thema Zinsphantasie scheint verpufft."

“Ein Modell all dieser Stresssituationen in einen Stresstest gegossen und in Echtzeit durchgespielt gibt es nicht. Krisen, die man managen will, muss man auch verstehen”, so Andreas Scholz im aktuellen Podcast von Euro Finance Weekly. Mit der steigenden Rezessionsgefahr rutschen auch die Bankaktien. Bei den beiden großen deutschen sogar zweistellig. “Die Aktie der Deutschen Bank befindet sich 40 % unter ihrem Jahreshoch vom Februar. Das Thema Zinsphantasie scheint verpufft.” Das alles ist ein Drahtseilakt, der richtig wacklig ausgehen könnte und sehr ungemütlich wird. Selbst die USA als Energieexporteur wird wohl eine Rezession erfahren. Jerome Powell schließt auf seiner Zinsreise keine Größenordnung aus – also auch keinen 100er-Schritt. “Langfristig strebt die Fed einen Leitzins in der Nähe des neutralen Bereichs bei etwa 2,5 % an.” Scholz geht davon aus, dass sich die europäische Rezession hartnäckiger behaupten wird.